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31.10.2014

Reise nach Baños

Vulkan Tungurahua (5016m)
Wie gestern angekündigt kommt heute unser Bericht von Baños. Geschrieben von Nina, Paulina, Sophia, Jannik und mir:


Bestimmt kennen Sie den Film Avatar. Er handelt von der Menschheit, die ins All reist um den           exotischen Planeten Pandora zu erkunden. Die Welt von Pandora gleicht unserer keineswegs.              Zwischen gigantischen Bergen und tiefen Schluchten wächst ein riesiger Regenwald mit einer großen Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen, die man nur in seiner eigenen Traumwelt kennt.
Wer jetzt denkt, sowas entspringt nur einer Fantasie von James Cameron, hätte das sehen sollen, was wir erleben durften.
Schon beim Einsteigen in den Bus gab es die ersten kleinen Uneinigkeiten, da alle am Fenster sitzen wollten. Als dies dann geklärt war, konnten wir auch endlich losfahren. Die Fahrt dauerte eine halbe Ewigkeit und spätestens nach der Hälfte konnte niemand mehr ruhig sitzen, aber was all diese            Strapazen wett gemacht hat, war die Aussicht. Berge, Flüsse und Wolkenmeere, wie man es niemals   in Deutschland finden würde. Es war atemberaubend. Als wir dann am Nachmittag in Baños               ankamen und uns freuten in unsere Zimmer gehen zu können und uns zu entspannen, hatten unsere    Lehrer schon andere Pläne. Wir hatten nur Zeit unsere Sachen abzustellen und etwas zu essen, dann   sind wir auch schon aufgebrochen zum Zoo.
Als wir dort ankamen und unseren Rundgang begannen, wurden wir von mehrern Papageien lautstark und auf spanisch begrüßt. Außerdem gab es noch verschiedene Greifvögel, Geparden, Affen und         Bären. Da der Zoo in privater Hand ist, lässt man gerne auch eine kleine Spende da.
Trotz das alle müde waren, haben wir uns am nächsten Morgen aus den Betten gequält um einen        kleinen Ausritt in die Berge zu wagen. Unsere 20 Pferde standen schon früh bereit. Einige hatten am Anfang ein paar Schwierigkeiten mit dem Pferd, was sie sich ausgesucht hatten, doch nach ein paar    Tauschereien ging es dann endlich los. Wir ritten alle ziemlich verteilt, da unsere Pferde                     unterschiedlich schnell waren. Manche hatten ziemlich schräge Macken, für andere wiederum war es noch zu früh und sie wollten gar nicht erst loslaufen. Da die Pferde den Weg schon in und auswendig kannten, hatten wir genug Zeit um den Ausblick zu genießen, der mal wieder atemberaubend war.      Leider war der Ausritt für uns alle viel zu kurz, da wir gerade die Pferde lieb gewonnen hatten.
Nach dem Reiten ging es ab auf die Fahrräder. Sie waren zwar nicht so wie unsere Räder zu Hause,    aber halbwegs akzeptabel. Wir sind nur bergab gefahren, aber manche haben trotzdem schnell            schlapp gemacht. :b Mal abgesehen davon, die Landschaft, die an uns vorbeizog war grandios. Eine Mischung aus Anden und Amazonas. Wir sind nicht nur Fahrrad gefahren, wir sind auch mit einer     Art Seilbahn auf die andere Seite der Schlucht gefahren. Dort war es einfach nur super.Wir sind rum gelaufen und haben uns die Natur angesehen. Jetzt denkt ihr bestimmt, das ist langweilig, doch die     Natur in Baños und Umgebung ist einfach so anders, so vielfältig, so grün und unbenutzt. Am Ende   der Radtour wartete noch eine kleine Überraschung auf uns: Wir durften zu einem Wasserfall gehen. Über viele Stufen bergab und bergauf waren wir dann endlich am Wasserfall. Die Wassermassen die dort herunter kamen waren einfach viel. Das war schon teilweise grußlig anzusehen. Manche waren   so mutig und sind so weit hoch gegangen, dass sie zwischen dem Wasser und den Felsen standen. Sie sind zwar nass geworden, aber es war so cool dort zu stehen. Wer jetzt denkt, dass wir alles wieder    hoch fahren mussten, den kann ich beruhigen. Wir mussten unsere Fahrräder nur auf einen LKW        laden, uns in den Bus setzen und wir sind zurück nach Baños gefahren.
Nach dem Mittagessen ging es sofort sehr sportlich weiter. Wir schnappten uns unsere Geldbeutel     und trabten in die kleine Innenstadt von Baños mit gerade mal 9000 Menschen. Überrascht über  die niedrigen Preise kämpften wir uns durch Buden mit Krimskrams, Schmuck,Taschen und                     Alpakafelljacken. Mit vielen kleinen Plastebeuteln, waren wir nach 2 Stunden down und brauchten    unsere Auszeit. Zu unserer Freude öffnete 18.00 Uhr eine Thermalquelle direkt unter dem größten      Wasserfall der Stadt. Wir erholten uns in 5 verschiedenen Becken ,wobei man fast in dem einen        Becken mit schwefligen Wasser gekocht wurde.
Völlig kaputt aber entspannt stiegen wir in Taxis und fuhren zurück zum Hotel. Jeder freute sich auf  sein Bett. Doch daraus wurde so schnell nichts. Beim Abendbrot wurde verkündet, dass 21.00 eine     Nachtwanderung anstünde, worauf alle "richtig" Lust hatten. Komischerweise stand da aber ein         beleuchteter Bus mit lauter Musik vor unserem Hotel. Die Überraschung war gelungen und wir          tuckelten mit dem Partybus durch die Stadt auf einen Berg mit großem leuchtenden Kreuz. Von oben sah man die Stadt, welche atemberaubend erhellt war, während wir genüsslich Zuckerrohrtee tranken. Ein super Ausklang unseres abenteuerreichen Tages.
Chimborazo (6310 m), der höchste Berg Ecuadors
Immer noch geschafft von den letzten zwei Tagen stand für uns gleich am nächsten Morgen schon     das nächste Highlight an: Rafting. Viele waren so kaputt, dass sie sogar schon auf der Hinfahrt im     Bus einschliefen. Mit unseren Neoprenanzügen fühlten wir uns alle wie Astronauten auf einer Reise   durch den Dschungel. Schon auf den ersten Metern war uns bewusst, dass wir nicht lange trocken      bleiben. Dies bestätigte sich gleich, da einige mehr oder weniger freiwillig samt Boot baden               gegangen sind. Nach eineinhalb Stunden vollem Einsatz kamen wir endlich vollkommen erschöpft    am Ziel an. Die Rückfahrt zog sich zum Glück nicht so lang hin und der Ausblick war wiedereinmal  faszinierend. Unteranderem hatten wir einen super Blick auf den höchsten Berg Ecuadors. 
Also Baños war eine gelungene Reise und danke nochmal an die Organisatoren und an die Eltern, die uns das ermöglicht haben!

Sorry dafür, dass die Bilder etwas durcheinander sind. 

PS: Jetzt wird erstmal Halloween gefeiert :D

Wir reiten los






kleine Einweisung vor'm Raften

Wir lieben Steine :D



Beim Reiten

kleine Abkühlung unter dem Wasser

Genießen die Landschaft und die Sonne

Ab auf die andere Seite

"Pandora" :b

Frau Hoffmann, Herr Herzig & unser Guide

Fahrradtour

Irgendwo im schönen Nirgendwo


Wasserfall Pailon del Diablo

eine der schönsten Treppen der Welt

vor dem Thermalbad + Wasserfall


30.10.2014

Nach Baños

Hey ihr lieben Leser, ich habe vergessen am Montag euch zu sagen, dass wir von Dienstag bis Donnerstag nach Baños fahren. Wir hatten dort zwar W-LAN, es war aber so schlecht, dass ich nichts schreiben konnte.

Die eigentlichen Berichte dazu kommen morgen. Ich poste hier nur schnell ein paar Bilder.
Also bis morgen :)
Auf nach Baños

Früchteverkauf am Straßenrand

auf 4000m Höhe

kleine Stadt in den Anden mit dem See Laguna Colta

Galapagosschildkröte, die aussieht wie ein Stein :D

27.10.2014

Sophias Gedanken

Hola♡ Dank Hanne habt ihr ja schon einen tollen Einblick in das abenteuerreiche Leben, hier so nah am Äquator bekommen. Doch da alle mitreisenden Schüler in verschiedenen Gastfamilien wohnen, erleben wir natürlich auch alle andere Abenteuer. Ich werde nun mal ein paar meiner Erlebnisse erläutern. Im Gegensatz zu der lieben Hanne bin ich nicht die einzige deutsche Austauschschülerin in meiner Gastfamilie. Durch den (erfolgreichen) Jugendboxer Maxim habe ich jemanden mit dem ich mich auf deutsch unterhalten kann. Natürlich versuchen wir uns mit unseren Gastgeschwistern auf deutsch zu unterhalten, doch auch diese lernen erst noch unsere Sprache, weshalb es noch einige Verständigungsprobleme gibt. Auch wir trainieren hier unsere Sprachkenntnisse, die manchmal auf eine harte Probe gestellt werden, denn unsere spanischen Eltern sprechen nur ein paar Brocken Englisch. Trotz alledem sind dies natürlich alles Kleinigkeiten, die aber nichts gegen den Rest sind. Das Gefühl zum ersten mal auf der Südhalbkugel zu sein, umgeben von Palmen, freilaufenden Leguanen und sehr gastfreundlichen Menschen, ist sehr aufregend! Man sollte unser nahezu luxuriöses Leben hier aber keineswegs für selbstverständlich halten, denn auf unserem Weg zur Innenstadt, nach Guayaquil, sieht man an manchen Flussufern das komplette Gegenteil der Villen in unseren umzäunten Urbanisierungen. Sicher weiß man, dass Ecuador nicht gerade das wirtschaftlich weitentwickeltste Land ist, doch könntet ihr euch vorstellen nicht mal zum Zähneputzen fließendes Wasser zu haben? Doch diese Sorgen haben wir zum Glück nicht! Wer von euch in der Schule Französisch lernt / gelernt hat, hat es eigentlich nicht so schwer den Kontext der spanischen Gespräche am Esstisch oder in der Schule zu verstehen. Auch wenn ich noch nie spanisch gelernt habe, sind die Konversationen durch Mimik und Gestik sehr amüsant! Ein echt tolles Gefühl ist, wenn man aus einem Klimaanlage-unterkühlten Klassenzimmer in die warme Tropenluft kommt. Wahrscheinlich denkt man hier, dass in Deutschland ein ähnliches Klima wie in Alaska ist, aber man versucht es uns immer so kühl wie möglich zu halten. Mit neuen Freunden war ich gestern im Kino. Wirklich toll finde ich, dass man hier viele Filme in Englisch schauen kann, sogar mit spanischen Untertitel. Trotz dessen friert man sich dort sein kleines deutsches Hinterteil ab und man sollte sich mit salzigem Popcorn anfreunden. Man kann eigentlich viele Paralleln zu unserer europäischen Kultur ziehen. Was mir an Deutschland ein bisschen fehlt, ist aber einfach diese Gastfreundlichkeit. Es herrscht immer diese gewisse Hektik. Aber dafür haben sich die Vorurteile an die ecuadorianischen Menschen mit "auf den letzten Drücker oder am besten gleich komplett zu spät kommen" bestätigt, weshalb ich wahrscheinlich eher nach der südamerikanischen Moral lebe. (viele Grüße dabei an meine Eltern und meine Freundinnen, die mit mir jeden Tag in die Schule gehen möchten(!), sie wissen wovon ich rede ;) Ich hoffe, ich konnte jetzt wenigstens einen winzigen Einblick meiner Eindrücke ein bisschen amüsant rüberbringen :D Ich kann nur sagen, wie dankbar ich meinen Eltern bin, dass sie mir dieses einmalige Erlebnis ermöglichen konnten!!♡ Ich würde jede Chance nutzen um hier nochmal her zu fahren! Man lernt so viele neue, interessante Menschen kennen und eine neue Kultur, die unserer südlichen Kultur sehr ähnlich ist. Hasta luego und tropische Grüße aus dem 10.000km entfernten Ecuador.
Eure Sophia, Klasse 10fm ♡