|
Vulkan Tungurahua (5016m) |
Wie gestern angekündigt kommt heute unser Bericht von Baños. Geschrieben von Nina, Paulina, Sophia, Jannik und mir:
Bestimmt kennen Sie den Film Avatar. Er
handelt von der Menschheit, die ins All reist um den exotischen Planeten Pandora
zu erkunden. Die Welt von Pandora gleicht unserer keineswegs. Zwischen
gigantischen Bergen und tiefen Schluchten wächst ein riesiger Regenwald mit
einer großen Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen, die man nur in seiner
eigenen Traumwelt kennt.
Wer jetzt denkt, sowas entspringt nur
einer Fantasie von James Cameron, hätte das sehen sollen, was wir erleben
durften.
Schon beim Einsteigen in den Bus gab es die ersten
kleinen Uneinigkeiten, da alle am Fenster sitzen wollten. Als dies dann geklärt
war, konnten wir auch endlich losfahren. Die Fahrt dauerte eine halbe Ewigkeit
und spätestens nach der Hälfte konnte niemand mehr ruhig sitzen, aber was all
diese Strapazen wett gemacht hat, war die Aussicht. Berge, Flüsse und
Wolkenmeere, wie man es niemals in Deutschland finden würde. Es war
atemberaubend. Als wir dann am Nachmittag in Baños ankamen und uns freuten in
unsere Zimmer gehen zu können und uns zu entspannen, hatten unsere Lehrer schon
andere Pläne. Wir hatten nur Zeit unsere Sachen abzustellen und etwas zu essen,
dann sind wir auch schon aufgebrochen zum Zoo.
Als wir dort ankamen und unseren Rundgang
begannen, wurden wir von mehrern Papageien lautstark und auf spanisch begrüßt.
Außerdem gab es noch verschiedene Greifvögel, Geparden, Affen und Bären. Da der
Zoo in privater Hand ist, lässt man gerne auch eine kleine Spende da.
Trotz das alle müde waren, haben wir uns
am nächsten Morgen aus den Betten gequält um einen kleinen Ausritt in die Berge zu wagen. Unsere
20 Pferde standen schon früh bereit. Einige hatten am Anfang ein paar
Schwierigkeiten mit dem Pferd, was sie sich ausgesucht hatten, doch nach ein
paar Tauschereien ging es dann endlich los. Wir ritten alle ziemlich verteilt,
da unsere Pferde unterschiedlich schnell waren. Manche hatten ziemlich schräge
Macken, für andere wiederum war es noch zu früh und sie wollten gar nicht erst
loslaufen. Da die Pferde den Weg schon in und auswendig kannten, hatten wir
genug Zeit um den Ausblick zu genießen, der mal wieder atemberaubend war. Leider war der Ausritt für uns alle viel zu kurz, da wir gerade die Pferde lieb
gewonnen hatten.
Nach dem Reiten ging es ab auf die
Fahrräder. Sie waren zwar nicht so wie unsere Räder zu Hause, aber halbwegs
akzeptabel. Wir sind nur bergab gefahren, aber manche haben trotzdem schnell schlapp gemacht. :b Mal abgesehen davon, die Landschaft, die an uns vorbeizog
war grandios. Eine Mischung aus Anden und Amazonas. Wir sind nicht nur Fahrrad
gefahren, wir sind auch mit einer Art Seilbahn auf die andere Seite der
Schlucht gefahren. Dort war es einfach nur super.Wir sind rum gelaufen
und haben uns die Natur angesehen. Jetzt denkt ihr bestimmt, das ist
langweilig, doch die Natur in Baños und Umgebung ist einfach so anders, so
vielfältig, so grün und unbenutzt. Am Ende der Radtour wartete noch eine kleine
Überraschung auf uns: Wir durften zu einem Wasserfall gehen. Über viele Stufen
bergab und bergauf waren wir dann endlich am Wasserfall. Die Wassermassen die
dort herunter kamen waren einfach viel. Das war schon teilweise grußlig
anzusehen. Manche waren so mutig und sind so weit hoch gegangen,
dass sie zwischen dem Wasser und den Felsen standen. Sie sind zwar nass
geworden, aber es war so cool dort zu stehen. Wer jetzt denkt, dass wir alles
wieder hoch fahren mussten, den kann ich beruhigen. Wir mussten unsere
Fahrräder nur auf einen LKW laden, uns in den Bus setzen und wir sind zurück
nach Baños gefahren.
Nach dem Mittagessen ging es sofort sehr
sportlich weiter. Wir schnappten uns unsere Geldbeutel und trabten in die
kleine Innenstadt von Baños mit gerade mal 9000 Menschen. Überrascht über die niedrigen Preise kämpften wir uns durch
Buden mit Krimskrams, Schmuck,Taschen und Alpakafelljacken. Mit vielen kleinen
Plastebeuteln, waren wir nach 2 Stunden down und brauchten unsere Auszeit. Zu
unserer Freude öffnete 18.00 Uhr eine Thermalquelle direkt unter dem größten Wasserfall der Stadt. Wir erholten uns in 5 verschiedenen Becken ,wobei man fast in dem einen Becken mit schwefligen Wasser gekocht wurde.
Völlig kaputt aber entspannt stiegen wir
in Taxis und fuhren zurück zum Hotel. Jeder freute sich auf sein Bett. Doch
daraus wurde so schnell nichts. Beim Abendbrot wurde verkündet, dass 21.00 eine Nachtwanderung anstünde, worauf alle "richtig" Lust hatten.
Komischerweise stand da aber ein beleuchteter Bus mit lauter Musik vor unserem
Hotel. Die Überraschung war gelungen und wir tuckelten mit dem Partybus durch
die Stadt auf einen Berg mit großem leuchtenden Kreuz. Von oben sah man die
Stadt, welche atemberaubend erhellt war, während wir genüsslich Zuckerrohrtee
tranken. Ein super Ausklang unseres abenteuerreichen Tages.
|
Chimborazo (6310 m), der höchste Berg Ecuadors |